Claudia Barth

Im Rahmen des Workshops beschäftigen wir uns mit feministischen Praktiken der Unterstützung und Solidarität. Ausgehend von der Beziehungsform des affidamento (wörtlich: sich anvertrauen), eine im Kreis der „La Rivolta Femminile“ in Mailand der 1970er Jahre entwickelte Praxis, tauschen wir uns zu vertrauensvollen Beziehungen aus. Autobiografische Narrationen und Mikrogeschichten benutzen wir als Tools, um ein Selbstgefühl zu schaffen, das inhärent relational ist – sodass uns bewusst wird, wie ein Selbst immer in Beziehungsgeflechten produziert wird. In jeder erlebten Realität besteht die Existenzmöglichkeit weiterer (ungelebter) Realitäten.

Während des Workshops bewegen wir uns durch Räume, nehmen diese durch die Anwesenheit Anderer wahr. Wir verlieren unsere Orientierung, um neue Referenzpunkte und Autoritäten zu schaffen. Wir lauschen dem Ort und den Dingen und befragen sie nach den potenziellen commonplaces und wie wir mit ihnen verbunden sind.